Ein Unterrichtsprojekt der Klassen 7a & 7c

Es wächst eine neue Generation heran, die in Zeiten verstärkter Migration von einer zunehmenden Heterogenität geprägt ist. Diese Heterogenität zeigt sich auch in Bezug auf die Schülerinnen und Schüler, die das Otto-Hahn-Gymnasium in Ostfildern besuchen. Um den Schülerinnen und Schülern den „geschichtlichen Wandel“ und das „einstige Leben“ in Nellingen, einem Stadtteil von Ostfildern, näher zu bringen, eignet sich besonders das Fach Geschichte, da im Geschichtsunterricht auf die Historizität eingegangen wird.

Zudem beinhaltet ein zeitgemäßer Geschichtsunterricht kein Auswendiglernen von historischen Daten und Fakten, sondern die Förderung und Entwicklung eines reflektierten Geschichtsbewusstseins, also dem Aufbau eigener Vorstellungen und Einstellungen zur Vergangenheit.

Somit stellt der Standort des Otto-Hahn-Gymnasiums die Verbindung zur Nellinger Ortsgeschichte her und bietet eine Verknüpfung von Theorie und Praxis an, da auch eine Exkursion innerhalb Nellingens problemlos durchgeführt werden kann. Jedoch gibt es zahlreiche weitere Anknüpfungspunkte an die Lebenswelt der Schülerinnen und Schüler. Das allgegenwärtige Interesse am Mittelalter, das sich in Kinofilmen und Fernsehserien, in Romanen und Jugendbüchern sowie in Gesellschaftsspielen und Computerspielen zeigt, ist Ausdruck eines großen Interesses an mittelalterlichen Themengebieten, mit denen die Schülerinnen und Schüler ständig in Berührung kommen. Jedoch stellt diese Berührung mit mittelalterlichen Themengebieten auch eine Herausforderung für den Geschichtsunterricht dar, denn die medial geprägten Vorstellungen entsprechen nicht immer den historischen Fakten. Die mitunter fantastischen Vorstellungen müssen deshalb dekonstruiert beziehungsweise rekonstruiert werden.

Überall in unserer Alltagswelt begegnen wir Geschichte, in Erzählungen, in Bauwerken, Denkmälern und Straßennamen, in Museen und Gedenkstätten, in Romanen, Filmen und Computerspielen. Dies verdeutlicht, dass Geschichte derzeit Konjunktur hat. Diese Geschichtskultur prägt somit auch die historischen Kenntnisse und Vorstellungen der Schülerinnen und Schüler. Auch deshalb ist die Geschichtskultur mittlerweile neben dem Geschichtsbewusstsein zu einem zweiten Leitbegriff der Geschichtsdidaktik geworden. Ziel des Geschichtsunterrichts muss es daher sein, die Schülerinnen und Schüler zur Teilnahme an der Geschichtskultur zu befähigen, sie zu nutzen, sich an ihr beteiligen und kompetent mit ihr umzugehen. Vor diesem Hintergrund erscheint die regionalgeschichtliche Perspektive prädestiniert zu sein, um dieses Ziel zu erreichen, denn die lebensweltliche Funktion eines Geschichtsbewusstseins fördert sowohl die Orientierungsfähigkeit als auch die Identifikationsfähigkeit. Dabei ist zu beachten, dass Geschichte ein mentales Konstrukt darstellt, welches nicht vorgefunden, sondern „gemacht“ wird. Vor allem das Orientierungsbedürfnis der, welches sich durch ein Bedürfnis nach einer „Einschätzung des eigenen Standortes im Fluß der Zeit“ auszeichnet, ermöglicht durch einen regionalgeschichtlichen Geschichtsunterricht zahlreiche Lernprozesse.

Die konkrete Beschäftigung mit der eigenen Lebenswelt führt dazu, dass sich ein Verständnis für deren Historizität ausbilden kann. Zudem wird Geschichte dadurch anschaulich und authentisch. Die Schülerinnen und Schüler erlangen die Erkenntnis, dass Geschichte stets allgegenwärtig und lediglich ein Konstrukt ist. Außerdem vermittelt die Geschichte dadurch die Einsicht, dass das Denken und Handeln von Menschen immer zeit-, standort- und interessengebunden ist. Diese Alterität muss den Schülerinnen und Schülern bewusst werden, um ein historisches Identitätsbewusstsein ausbilden zu können. Denn die Vergangenheit ergibt sich nur in Beziehung zur Gegenwart.

Um die genannten Ziele zu erreichen, haben sich die Klassen 7a (mit Herrn Böttcher) und 7c (mit Frau Kunicke) in einem mehrwöchigen Projekt auf eine Zeitreise begeben. Auf dieser Zeitreise erkundeten wir das mittelalterliche Leben in Nellingen und sammelten dabei zahlreiche Erkenntnisse über das damalige Leben.

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Die Erkenntnisse unserer Zeitreise ins mittelalterliche Nellingen wollen wir nun gerne mit Ihnen teilen. Tauchen Sie ein ins mittelalterliche Nellingen und klicken Sie sich durch unsere Seiten:

Eine Zeitreise ins mittelalterliche Nellingen der 7a:

Eine Zeitreise ins mittelalterliche Nellingen der 7c: