Studie am OHG mit einer 5. Klasse
„Auswirkungen von LINK MOVES® auf das Stresserleben und die Konzentrationsfähigkeit von Lernenden“ im Rahmen
einer Masterarbeit im Bereich Stressmanagement
An der Schule ist die Rhythmisierung der Stundentafel elementar, um die Schülerinnen und Schüler einen gewohnten Tagesablauf zu ermöglichen, welcher durch die verschiedenen Fächer und Pausen getaktet ist. Neben den Pausen, in denen sich die Schülerinnen und Schüler frei bewegen und austoben können, spielt auch im Unterricht die Bewegung eine wichtige Rolle.
Stress und Konzentrationsschwierigkeiten können Kinder stark daran hindern, ihre Möglichkeiten voll auszuschöpfen, was zu Frustration und infolgedessen zu sinkender Leistungsfähigkeit und schlechteren Noten führen kann. Mit der Aufnahme von Bewegung in den Unterricht werden exekutive Funktionen gefördert, die den Stress abmildern und die Konzentrationsfähigkeit stärken.
Kinder in Deutschland stehen unter Stress. 40% der Schülerinnen und Schüler geben an, oft oder sehr oft Stress zu erleben (DAK-Studie 2018). Dabei handelt es sich nicht nur um kurzfristige Stresssymptome wie beispielsweise eine erhöhte Herz- und Atemfrequenz. Hält ein Stresserleben an, so kann es mit physischen und psychischen Folgen wie Müdigkeit, Erschöpfung, Gereiztheit, Kopfschmerzen, Nervosität und sinkender Leistungsfähigkeit (Institut für Therapie- und Gesundheitsforschung, 2018) verbunden sein.
Gerade der Übergang zwischen der Grundschule in eine weiterführende Schule ist mit vielen neuen Stressoren verbunden: alte Freunde verliert man aus den Augen, neue Freunde gilt es zu finden. Das Schulgebäude ist ein anderes und die Lehrpersonen haben erweiterte Erwartungen an ihre Schülerinnen und Schüler, das Leistungsniveau steigt an. Eben in dieser Zeit sollten Kinder begleitet und unterstützt werden, ihre eigene Stresskompetenz zu stärken, um erfolgreich mit bestehenden und zukünftigen Herausforderungen umzugehen. Mit der LINK MOVES® Methode wird den Kindern eine neue Bewältigungsstrategie für Stresssituationen angeboten, die sie im Unterricht und zu Hause anwenden und in ihre zukünftige Handlungsroutine integrieren können, um lebenslang erfolgreich mit herausfordernden Situationen umzugehen und ihr Potential voll auszuschöpfen.
Die Studie untersuchte innerhalb acht Wochen den positiven Effekt eines wöchentlichen 45-minütigen LINK MOVES® Trainings auf das Stresserleben und die Konzentrationsfähigkeit der Kinder. LINK MOVES® ist ein stressreduzierendes Gehirnfitnesstraining, das über gezielte Bewegung und Übungen bestimmte Hirnareale anspricht und dadurch die Lernfähigkeit verbessert, die Konzentrations- und Fokussierungsfähigkeit steigert, das Zusammengehörigkeitsgefühl in der Klasse stärkt und die Problemlösefähigkeit erhöht. All das führt zu emotionalem und körperlichem Stressabbau. Das wiederum schafft einen entspannten Zustand, in welchem Kinder zuhause und in der Klasse erfolgreich lernen können.
Die Notwendigkeit solcher kleinen Rituale zeigte sich bereits besonders in der Corona- Zeit. Um dieses Projekt auch nachhaltig in weiteren Klassen implementieren zu können, erstellte die Klasse 5 Lernvideos, die diese Übungen einführen und erklären, so dass auch weitere Klassen diese Praktiken erlernen, damit Handlungsmöglichkeiten Anwendung finden, die bei der Stressbewältigung helfen sollen. Infolge dieser Aufgabe meldeten die SchülerInnen zurück, dass sie gerade diese kleinen Übungen verwenden, um Zuhause nicht durch Alltagssituationen abgelenkt zu werden und sich besser auf Aufgaben im Homeschooling zu konzentrieren.
Heidrun Link, die Gründerin des LINK MOVES®, und die Autorin der Masterarbeit, Nathalie Staiger, möchten sich an dieser Stelle noch einmal von ganzem Herzen für die Gelegenheit bedanken, dass die Studie am OHG durchgeführt werden konnte. Ein herzliches Dankeschön an die Eltern der beteiligten Kinder, an Frau Kunicke, die alles in die Wege leitete und an die Leitung der Schule, die den Rahmen dazu bot. Vielen Dank!
N. Staiger und D. Kunicke